7
Japanische Filmtage

Kain no matsuei – Cain's Descendant

Japan 2006 (OmU)
Spielzeit: 90 min
Regie: Shutaro OKU
Darsteller: Kazushi WATANABE, Shungiku Uchida, Tomorowo Taguchi

KAIN NO MATSUEI erzählt die Geschichte von Munakata, der mit 15 Jahren seine Mutter umgebracht hat. Nach zehn Jahren Haft im Jugendstrafvollzug will er nach seiner Entlassung eine ihm versprochene Stelle bei einer Elektronikfirma bei Kawasaki antreten. Doch die Fabrikanlagen und das dortige Leben entpuppen sich als weiteres Gefängnis.
Nicht ein Einzelner, sondern alle Figuren dieses befremdlichen Films sind mit einer Art Kainsmal versehen. Jeder scheint sich schuldig gemacht zu haben und wird weiter schuldig werden. Auch wenn nicht alle verbrecherischen Taten ans Tageslicht kommen, nehmen sie die Bilder in Beschlag. Als Flashback, als Vorahnung, als permanente Anspannung, die den Zuschauer spüren lässt, dass weitere Ungeheuerlichkeiten stattfinden werden. Der ahnungslose Munakata gerät in einen Kreislauf aus seltsamen Sexexzessen und monströser Gewalt. Shutaro OKU nutzt in seinem Film die Regeln des populären japanischen Mystery-Genres, um die menschliche, moralische und religiöse Dimension der Schuld zu verhandeln. Wie ein graues Wolkenmeer hat sich die Schuld über die Industrieanlagen Kawasakis mit ihren ewig qualmenden Schornsteinen gelegt und sie in eine Vorhölle verwandelt.
Shutaro OKU wurde 1975 in Tokyo geboren. Seit 1996 arbeitet er als Visual Planner für kleine Theatergruppen, aber auch für Ballett- und Musicalaufführungen. Seine ersten Filme entstanden 2002. Seither sind unter seiner Regie Dokumentar-, Animations- und Spielfilme entstanden.